Wenn Du die Verantwortung für ein Pflegepferd übernimmst, gibst Du dem Besitzer des Pferdes das Versprechen Dich in einem festgelegten Rahmen um das Pferd zu kümmern. Dabei kann es sein, dass Du das Pflegepferd an bestimmten Tagen fütterst, tränkst, putzt oder auch seinen Stall ausmistet. Kurzum, Du bist an diesen Tagen dafür verantwortlich, dass es dem Pflegepferd gut geht und es ihm an nichts fehlt. Als Gegenleistung darfst Du dann meistens das Pflegepferd auch zum Reiten nutzen.

Die Verantwortung für ein Pflegepferd ist groß und Dir sollte klar sein, dass es sich dabei nicht um eine Angelegenheit handelt, die Du auf die leichte Schulter nehmen kannst. Auch an Tagen, wo Du eigentlich keine Lust hast zum Stall zu fahren, weil das Wetter schlecht ist oder Dein Schultag einfach nur öde und anstrengend war, musst Du Dich überwinden, weil Dein Pflegepferd ansonsten nichts zu essen bekommt oder nicht richtig versorgt wird.

Du solltest Dir vorab deshalb genau überlegen, ob ein Pflegepferd mit den damit verbundenden Aufgaben wirklich das Richtige für Dich ist und der Verantwortung gewachsen bist. Du musst absolut bereit sein, einen großen Teil Deiner Freizeit für Dein Pflegepferd zu "opfern", sonst wird das nichts. Wenn Du Dir jedoch ganz sicher bist, dann ist so eine Pflegschaft für ein Pferd eine wunderbare Chance für Dich. Du wirst sehen und erleben, wie das Pflegepferd mehr und mehr Vertrauen zu Dir fasst und auf die Dauer kann sich eine tolle Freundschaft zwischen Dir und dem Pferd entwickeln.

Am besten sprichst Du mit Deinen Eltern vorab alle Vor- und Nachteile durch, die sich durch ein Pflegepferd ergeben. Wenn Ihr gemeinsam zum Entschluss kommt, dass ein Pflegepferd eine gute Lösung für Dich ist, kannst Du Dich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten machen. Dazu kannst Du beispielsweise bei Dir im Reitstall nachfragen, ob jemand zur Pflege eines Pferdes gesucht wird. Gelegentlich gibt es auch Zeitungsanzeigen, wo jemand einen "Pfleger" für sein Pferd sucht und Du kannst auch selber eine Anzeige mit Deinem Gesuch aufgeben. Wenn es bei Dir in der Nähe ein Reitsportfachgeschäft gibt, kannst Du auch dort nachfragen. Die Besitzer solcher Läden kommen mit vielen Pferdehaltern in Kontakt und können deshalb oft weiterhelfen.


Bei der Auswahl des Pflegepferdes solltest Du Dir Zeit lassen. Du solltest mit dem Besitzer des Pferdes genau besprechen, was er von Dir erwartet. Frag also nach, was genau Deine Pflichten und Rechte sind. Im Idealfall vereinbarst Du mit dem Besitzer eine Probezeit, die Dir ermöglicht, das Pflegepferd besser kennenzulernen und festzustellen, ob Ihr zueinander passt, bevor Du die Verantwortung für längere Zeit übernimmst.